EBP im Herzen von Berlin

EBP Deutschland verlegt den Standort von Potsdam nach Berlin. Das neue Bürogebäude liegt mitten im Entwicklungsgebiet «Europacity» und ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Wesentlich dazu beigetragen haben unsere Fachplanerinnen und Fachplaner aus Zürich.

Zentral gelegen, aber rundum grün – dies zeichnet die attraktive Lage des Gebäudes aus. Der fünfstöckige Neubau steht direkt am Spandauer-Schifffahrtskanal, gleich neben dem Hauptbahnhof und gegenüber vom Wirtschaftsministerium. Erste Mieterinnen und Mieter ziehen im Oktober 2016 ein. Im Dezember folgen dann die 32 Mitarbeitenden von EBP Deutschland, die nach über 20 Jahren in Potsdam ihren Standort in die Hauptstadt verlegen.

Ehrgeizige Ziele der Bauherrschaft

Im Wettbewerbsverfahren 2011 hat sich die Jury für das Schweizer Architekturbüro Miller & Maranta entschieden: EBP wollte ein Projekt realisieren, das den Standort im aufstrebenden Quartier «Europacity» mit hoher Bauqualität und zeitloser Architektur würdigt. Ein Bürogebäude, in dem ein Wechselspiel von konzentrierter Einzelarbeit und Teamarbeit möglich ist, das Freiräume für spontane Begegnungen und Kommunikation bietet. Und ein Projekt, das den höchsten Ansprüchen nachhaltigen Bauens gerecht wird. All dies ist gelungen. Dazu beigetragen haben auch Fachplanerinnen und Fachplaner von EBP Schweiz. Sie waren für die konzeptionelle Planung über alle Fachgebiete hinweg zuständig. Heute sind alle Beteiligten stolz auf das Projekt. Denn an Herausforderungen hat es nicht gefehlt.

Sorgfältig aufeinander abgestimmte Details bei der selbsttragenden Sichtbetonfassade und beim Energiekonzept

Maximale Energieeffizienz, höchster Komfort, wenig Technik

Komfort, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, architektonischer Ausdruck, Nutzerqualität und Wirtschaftlichkeit – all dies galt es in Einklang zu bringen. Heute erfüllt der Neubau die strengen Anforderungen des Nachhaltigkeitslabels DGNB Platin. Sein Energieverbrauch liegt rund 30 Prozent unter den Energievorgaben der Stadt Berlin. Den Grundstein dafür hat unser Energiekonzept gelegt. Maximale Energieeffizienz, höchster Komfort und minimaler Technikeinsatz gehen Hand in Hand. Zentrale Eckpfeiler sind die optimierte Gebäudehülle, der Einsatz von Beton mit seiner hohen thermischen Speichermasse und unser innovatives Lüftungskonzept. Die Luft aus den Korridoren wird in Brüstungsgeräten konditioniert; sie beheizt und kühlt die Büros. Einen Grossteil des Stroms liefert die Photovoltaik-Anlage.

Die speziell optimierten hybriden Kühltürme sorgen dafür, dass die Büros im Sommer gekühlt werden.
Die speziell optimierten hybriden Kühltürme sorgen dafür, dass die Büros im Sommer gekühlt werden.

 

Sichtbetonfassade: selbsttragend, aber ohne Fugen

Viele sorgfältig aufeinander abgestimmte Details stechen bei der Gebäudehülle mit ihrer selbsttragenden Sichtbetonfassade hervor. Diese ist nur lose mit dem Tragwerk verbunden und ständig in Bewegung. Normalerweise sind Fugen nötig, damit dabei keine Risse im Beton entstehen. Unseren Fassaden- und Tragwerksplanern ist es mit einem ausgeklügelten Konzept gelungen, die Fugen wegzulassen. Die Fassade wurde nicht wie üblich in einem Werk vorfabriziert, sondern vor Ort erstellt. Fenster, Aussentüren, Dämmungen und viele weitere Fassadenelemente mussten dafür in den schmalen Spalt zwischen Rohbau und Fassade «eingefädelt» werden – dies zu planen, war eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe.  

Wasserversorgung im Winter
Bauen ist nicht immer einfach: Im Winter war die Wasserversorgung hin und wieder komplett eingefroren.

Lösungsorientiert unterwegs

Herkulesaufgaben zu bewältigen gab es nicht nur bei der Fachplanung. Immer wieder waren wir mit Hürden konfrontiert, die den Bauablauf verzögerten. Da waren zum Beispiel die Schlitzbetonwände, die wir für die Erstellung der Baugrube benötigten. Da sie das Nachbargrundstück tangierten, erhielten wir keine Baubewilligung. Später wurde uns ein Riegel beim Bauen selbst vorgeschoben, da der Kran im Freilauf über ein anderes Gelände schwenkte. Unabhängig davon, welche Steine sich uns in den Weg legten: Wir sind schlussendlich immer ans Ziel gelangt. Ob dies damit zu tun hat, dass wir lösungsorientiert den Dialog suchen, anstatt gleich mit der Tür ins Haus zu fallen? Vielleicht.

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Das Projektteam (von links nach rechts):

Projektteam

Geht es um Beleuchtungsplanung, ist Corinne Kramer an vorderster Front mit dabei. So auch beim Neubau in Berlin, bei dem die Lichtarchitektin vom Konzept bis zur Ausführung involviert war. Ob Tageslichtoptimierung oder Planung nach DGNB: Die Herausforderungen fand sie äusserst spannend. Corinne Kramer trifft man immer mal wieder im Fitnesstudio, beim Yoga und beim Tanzen.

Beim neuen Bürogebäude war Stefan Jaques gleichzeitig für die Bauherrenvertretung und die Gesamtprojektleitung zuständig. Dies unter einen Hut zu bringen, forderte und reizte ihn gleichzeitig. Zum Ausgleich ist der Elektroingenieur öfters mit seiner Frau unterwegs – mal auf dem Mountainbike, mal auf dem Motorrad und hin und wieder auf dem Wasser.

Projektteam

Thomas Espinosa ist begeisterter Bauingenieur im Konstruktiven Ingenieurbau. In seinem Fachgebiet Kunstbauten und Spezialtiefbau beschäftigt er sich vorwiegend mit der Statik von Infrastrukturbauten und Lösungen im Spezialtiefbau. Oft arbeitet er auch in Hochbauprojekten mit. Inspiration und Ausgleich findet er in seiner Freizeit mit Freunden und Familie sowie auf seinen zahlreichen Reisen.

Als Architektin hat Eliane Kobe ein Gespür für Gestaltung. So hat sie ihr architektonisches Wissen beim Bau des Geschäftshauses immer wieder einbringen können. Privat baut sie gerne an ihrem (Gemüse-) garten weiter oder engagiert sich für ihre Genossenschaft als Vorstandsmitglied.

Rolf Schneider hat für das Berliner Projekt vorgegeben, welche Anforderungen alle Elektroanlagen erfüllen müssen. Viel beschäftigt haben ihn aber auch die Wünsche der Mieterinnen und Mieter. Im Sommer und Winter zieht es den Elektroingenieur oft in die Berge oder in ferne Länder. Gerne ist er auch mit dem Bike unterwegs.