Der »Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse (WADWD)« will die bundesweite Spitzenposition bei der Erzeugung erneuerbarer Energien für Unternehmen und Kommunen der Region intensiver nutzen. EBP unterstützt bei der Entwicklung von Modellvorhaben und bei der Koordination der Akteure und Beteiligten.

Der zwischen den Metropolen Berlin und Hamburg gelegene »WADWD« ist ein beispielhafter Zusammenschluss von Kommunen und Wirtschaftsunternehmen (4 Kommunen und 36 Unternehmen), die sich gemeinsam um eine noch bessere Nutzung und Vermarktung der regionalen Potenziale kümmern.

Die bundesweite Spitzenposition bei der Erzeugung erneuerbarer Energien
(207 % bezüglich Erzeugung vs. Verbrauch) ist ein Beispiel hierfür. Diese Spitzenposition gereicht der Region jedoch derzeit zum Nachteil. Überlastete Netze und höhere Strompreise sind Standortnachteile für die ansonsten wirtschaftlich gut aufgestellte Region. Seit 2012 arbeitet der Verein mit Unterstützung durch EBP im Projekt »Energy Cloud« an der Entwicklung von Modellvorhaben einer systemübergreifenden und integrierten Nutzung der erneuerbaren Energien in der Region, mit denen Beiträge zur Reduzierung der Netzausbauerfordernisse, CO2-Emissionen und Energiekosten geleistet werden sollen. Konkret wurden u. a. folgende Projektansätze entwickelt:

1. Virtual Power Plant
An den Unternehmensstandorten bereits existierende BHKW und Biomassekraftwerke könnten um Speicher- und Power-to-X-Anlagen ergänzt und zu einem Virtual Power Plant zusammengeführt werden, mit dem die Versorgungssicherheit erhöht und Flexibilitäten vermarktet werden sollen. Das Virtual Power Plant bildet den Grundstock einer perspektivisch beabsichtigten Erweiterung um weitere EE-Anlagen, Speicher und Großverbraucher.

2. H2-Erzeugung und H2-Nutzung
Mit der bestehenden Power-to-Gas-Pilotanlage „WindGas Falkenhagen“ (Uniper) wird Windgas in Wasserstoff und perspektivisch auch in Methan umgewandelt (Store&Go). Der erzeugte Wasserstoff kann direkt oder als Methan ins Erdgasnetz eingespeist oder aber auch für Mobilitätszwecke und zur Methanolherstellung genutzt werden.

An der BAB-Anschlussstelle Meyenburg könnte ein Autohof mit H2-Tankstelle entstehen, die über eine Pipeline direkt mit Wasserstoff von „WindGas Falkenhagen“ versorgt wird. Die H2-Tankstelle wiederum wäre die infrastrukturelle Voraussetzung für die Auflage eines Modellvorhabens „Wasserstoff-/Brennstoffzellenmobilität“: Dieses sieht u. a. den Erwerb und Betrieb von Brennstoffzellenbussen im ÖPNV, die Bereitstellung von H2 für einen brennstoffzellenbetriebenen SPNV und die Förderung der H2-Werksmobilität vor. „Grünes“ Methanol soll für die regionale Biodieselherstellung genutzt werden.